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Wir über uns - weitere Infos

 
Den ersten Demeterstand auf dem Nürnberger Hauptmarkt eröffnete 1932 Gretchen Weidler.
"Die Vorraussetzung einer gesunden Ernährung sind vollwertige Nahrungsmittel." -
Dieser Impuls der Reform- und Neuform-Bewegung im ausgehenden 19. Jahrhundert begegnete Gretchen Weidler schon in ihrer Jugend im Elternhaus. 1905 führte sie als allein erziehende Mutter von drei Kindern einen "Vegetarischen Mittagstisch" in der Südstadt. Den erweiterten Lebensmittelbegriff, den Rudolf Steiner 1924 in Koberwitz bei Breslau den Landwirten vermittelte, auf einem dynamisierten, verlebendigten Ackerboden auf biologische Weise gekräftigte Pflanzen zu züchten und für eine vollwertige Ernährung von Tier und Mensch anzubauen, nahm sie aufgeschlossen und begeistert auf. Mit bewegender Tatkraft setzte sie sich ein, diese biologisch-dynamisch angebauten DEMETER-Erzeugnisse den Menschen in Nürnberg zu vermitteln.
Durch die Weltwirtschaftskrise war Konrad Fischer, Schwiegersohn von Gretchen Weidler, 1931 arbeitslos geworden. Als Ingenieur von der Firma Schuckert entlassen, wurde er Vertreter für Weleda-Produkte in Nürnberg und Umgebung. Vorsorglich hatte Gretchen Weidler diese Heil- und Pflegemittel in ihrem Bekanntenkreis bekannt gemacht und dabei hingewiesen, dass man bald auch nach den Richtlinien des DEMETER-Verbandes angebaute biologisch-dynamische Erzeugnisse in Nürnberg kaufen könne.
Auf seinen Fahrten  als Vertreter suchte Konrad Fischer jene Landwirte auf, die ihren Betrieb nach den Richtlinien des DEMETER- Verbandes in der Region von Mainstockheim bei Würzburg (der Landwirt Körner) bis nach Köfering bei Regensburg (das Gut des Grafen Lerchenfeld) umgestellt hatten. Ihre Erzeugnisse vermittelte er nach Nürnberg zu Gretchen Weidler, die sie ab 1932 in ihren Demeter Stand auf dem Hauptmarkt zum Verkauf anbot.
Brot aus Demeter Mehl buk als erste in Nürnberg die Bäckerei Heidingsfelder im Spitalhof bei der Gaststätte Kappadozia und Konrad Fischer lieferte es von dort mit dem Fahrrad an die Kundschaft aus.
Der Gärtner Drescher aus der Gegend um Feucht brachte im Handwägele Demeter Gemüse zu Gretchen Weidlers Stand. So konnte sie 1935 Demeter Gemüse auch auf einer großen Ausstellung in der Norishalle präsentieren.
In der Tetzelgasse, im Haus  der Tanzschule Krebs, war das erste Lager für Demeter Ware, ab 1938 in der Hirschelgasse. Schließlich eröffnete Gretchen Weidler für ihre Tochter Luise Fischer ein Reformhaus in der Schustergasse 6. 1938 zog man in die Karlstr. 10 um. Das Lager war von da ab In der Füll 11. Hier wurden auch um Pfingsten 1941 Bücher der damals verbotenen Anthroposophischen Gesellschaft von den Mitgliedern deponiert um sie dem Zugriff der Gestapo zu entziehen. Der Betrieb und Vertrieb von Demeter-Erzeugnissen ging unbehelligt weiter, bis die schweren Kriegsereignisse Gretchen Weidlers Einsatz für die Demeter-Bewegung unmöglich machten.
Sie starb 1946 kurz vor ihrem 76. Geburtstag.
Nach dem Krieg, in der Zeit der Lebensmittelkarten und Hamsterfahrten, wurde der Demeter-Impuls in zunehmendem Maß von Haus- und Kleingärtnern zur Selbstversorgung aufgegriffen. Die Herren Erdel und Dillmann aus Fürth und Herr Ziegler  in Oberweihersbuch hatten Mustergärten und leiteten Interessenten an, wie die biologisch-dynamischen Präparate z.B. zur Kompostbereitung anzuwenden seien. Dr. Ruth Schnittmann konnte als Studentin im Biologischen Institut in Erlangen für Prof. Dr. Schwemmle einen solchen präparierten Kompost für Pflanz- und Zuchtversuche einrichten und betreuen, da der institutseigene Erdboden sich dafür als untauglich erwies.
Es bildeten sich damals verschiedene Arbeitskreise von Interessenten, an denen sich auch junge Menschen tatkräftig beteiligten, wie Richard Roth, Siegfried Fischer, Max Richter, Dr Gertrud Schneider und Dr. Ruth Schnittmann.
Erst nach der Währungsreform von 1948 kamen in den 50er Jahren wieder zuverlässigere Verbindungen zwischen Demeter-Erzeugern und Verbrauchern zustande. Die Interessenten wandten sich an Konrad und Luise Fischer. Neben seinem Beruf als Ingenieur bei Schuckert übernahm er die Vermittlung, unterstützt vom Geschäftsführer der Rudolf Steiner Schule Dr. Ernst Bauer. Scherzhaft wurde diese frühe freie Initiative "Kartoffelverein" genannt. Doch Kartoffeln allein genügten nicht mehr. Die jungen Familien verlangten für ihre Kinder z.B. eine Qualitätsmilch von nicht enthornten, nach Demeter-Richtlinien gehaltenen Kühen. Die Kindergärtnerin Maria Martin übernahm die Verantwortung für den Verkauf dieser Vorzugsmilch.
Diese und andere Verbraucherwünsche drängten nach einer zeitgemäßeren Organisation. Um Nachfrage, Angebot und Verteilung besser zu koordinieren, regte der Demeter-Berater Harald Kabisch an, sich darüber in persönlichen Begegnungen auszutauschen: bei Herrn Lems in Scheinfeld, Herrn Ostertag in Wilhermsdorf, Herrn Leipold in der Fränkischen Schweiz und Frau Wohlrab in Kraftshof, die an ihrem Stand auf dem Nürnberger Hauptmarkt ihr Demeter-Gemüse anbot.
Das führte dann schließlich am 17. Februar 1969 zur Gründung des Demeter Verbraucher Vereins.

Ich danke allen, die mir mit ihren Mitteilungen geholfen haben, vor allem aber Gertraude Fischer, ohne deren Notizen dieser Bericht nicht zustande gekommen wäre. - Ergänzungen und Korrekturen nehme ich gerne entgegen.
 
Peter Philipp, 0911-59 53 84

Bericht von Dr. Siegfried Mohm:

Es begann mit der Abo-Kiste von Ernst Reibenwein!
Ernst Reibenwein war Inhaber eines Wäscherei Betriebes. Mit seinem VW-Kombi fuhr er in Nürnberg umher um Wäsche einzusammeln und auszuliefern. So lag es nahe, seine Kunden, u. a. Lehrer in der Rudolf Steiner Schule und auch Eltern zu fragen, ob sie Demeter-Gemüse ins Haus geliefert haben wollten. So entstand Anfang der 60er Jahre der erste Demeter-Abokisten Versand in Nürnberg.
Bei Ernst Reibenwein wurde Multiple Sklerose diagnostiziert und so rieten ihm unsere anthroposophischen Ärzte viel Demeter Milch zu trinken und Demeter Gemüse zu essen. Für die Milch gab es damals nur den biologisch dynamischen Landwirt Hans Lems in Scheinfeld, der tatsächlich für einige Zeit durchsetzen konnte, Vorzugsmilch herstellen zu dürfen. Die nächste Demeter-Gemüse-Gärtnerei war die Gärtnerei Zöschinger in Aschaffenburg. Von dort bezog Ernst Reibenwein ein- oder zweimal in der Woche in einer kleinen Holzkiste Gemüse nach Jahreszeit, das per Fracht mit der Bahn von Aschaffenburg nach Nürnberg transportiert und vom Bahnhof abgeholt werden musste.
Aber bald hatte Ernst Reibenwein Probleme: Vor allem an heißen Tagen war das Gemüse vom langen Transport sehr unansehnlich geworden. Auch hatte er den Eindruck, dass ihm von der Gärtnerei nur die Restposten zugeschickt wurden, denn der große wichtige Kunde für die Gärtnerei Zöschinger war die Abnehmerschaft in Frankfurt/Main. Und so lastete der Groll vieler Abnehmer auf Herrn Reibenweins Seele.
In dieser Stimmung lernten meine Frau und ich ihn 1964 kennen. Seine ständige Redewendung war: „Wir brauchen eine Stelle!“ - Es dauerte eine Weile, bis wir herausfanden, was er damit meinte. Er wollte eine Einrichtung oder Menschen, die den unzufriedenen Kunden erklären konnten, dass er selbst nicht überhöhte Preise für schlechte Qualität verlange, weil die Verhältnisse nun einmal so sind wie sie sind. Und er suchte vor allem „eine Stelle,“ die mithalf, die Demeter-Produkte bekannt zu machen. Im November 1964 hatte ich auch das erste Gespräch mit Harald Kabisch, der die Beratung Bayerns und den Westen von Österreich zu bewältigen hatte.
Schließlich nahm ich 1966 Kontakt mit dem Demeter-Bund, Geschäftsstelle in Stuttgart auf und auch mit Herrn von Wistinghausen, der damals Vorstandsvorsitzender des Demeter-Bundes war. Bei einem Gespräch mit ihm stellte sich heraus, dass es schon lange ein Anliegen von ihm war, Außenstellen des Demeter-Bundes an verschiedenen Orten in Deutschland zu begründen. Laut der damaligen Satzung des Demeter-Bundes waren dafür „Demeter-Arbeitskreise“ vorgesehen. So entstand 1966 der Demeter-Arbeitskreis Nürnberg als eine Vermittlungsstelle zwischen Bauern, Gärtnern, Händlern und Verbrauchern, als Kontaktstelle zu dem damaligen Demeter-Berater Harald Kabisch und als Impulsator zum Finden neuer Anbauer, Weiterverarbeiter (Müller, Bäcker) und Verkaufsstellen.
Einige Jahre gab es auch Anbaubesprechungen, an denen nach und nach Frau Wohlrab teilnahm sowie die Herren Lems, Schulze, Ostertag und Leibold aus dem Umkreis von Nürnberg. Von den Verbrauchern nahmen Dr. Ernst Bauer (gelegentliche) und Frau und Herr Pommerening teil. Meine Frau richtete auch kleine kulturelle Veranstaltungen für die Landwirte ein mit Lesungen und Musik und Gesprächen. Dazu kamen sie sehr gern. Dann aber meinten die Landwirte, sich nicht mehr im Demeter-Arbeitskreis mit den Verbrauchern treffen zu sollen, sondern allein für sich. Es wurde sogar die Auffassung vertreten, man brauche keinen Berater, der ja zu finanzieren gewesen wäre, sondern man könne sich untereinander beraten. Die stärkste Autorität in diesem Kreise, der sich bald auf ganz Franken ausdehnte, war Baron von Künßberg. Soweit ich mich erinnere, waren all die Landwirte vor allem durch die Arbeit von Harald Kabisch miteinander bekannt geworden, der ab Oktober 1970 monatliche Zusammenkünfte der mittelfränkischen Landwirte und Gärtner einrichtete.
So ergab sich die Notwendigkeit als Äquivalent zum Zusammenschluss der Landwirte einen eigenen Verbraucherverein zu gründen. Als Hauptverantwortlicher des Demeter-Arbeitskreises hatte ich unter anderem auch viele Gespräche mit den Verbrauchern, mit ihren Wünschen, Sorgen und auch mit ihren weiterhelfenden und oftmals auch sehr theoretischen Anregungen. So kam ich auch ins Gespräch mit Frau Julius, die als Lehrerin mit ihrem Mann zusammen in der Rudolf Steiner Schule arbeitete. Sie hatte in Holland beobachtet, wie dort die Versorgung der Bevölkerung mit Demeter-Produkten organisiert war. So hatte sie immer wieder Anregungen geäußert, wie dies oder jenes noch sehr viel verbessert werden könnte. In einem dieser Gespräche konnte ich sie dazu bewegen, den Vorsitz in dem neu zu gründenden Verbraucher-Verein zu übernehmen, dessen Gründungsversammlung am 17. Februar 1969 stattfand. Mir selbst oblagen die Organisation, der Schriftwechsel und die Buchhaltung. Dem Einsatz von Frau Julius ist es zu verdanken, dass eine Reihe von Lehrern Mitglied in unserem Verein wurden. Aber nach einem Jahr zog die Familie Julius nach Basel.
Bei den vielen Projekten im Demeter-Arbeitskreis besprach ich mich außer mit Harald Kabisch oftmals auch mit Dr. Ernst Bauer. Dem damaligen Geschäftsführer der Rudolf Steiner Schule, der in seiner stillen Art für einen sehr kurzen und sehr treffenden Rat immer gut war. Da überlegten wir, wer nun die neue Aufgabe des Vorstands im Demeter-Verbraucher-Verein übernehmen könnte. Wir kamen auch auf Dr. Johannes Schmid zu sprechen, der von Anfang an Mitglied im Verbraucher-Verein war. Er wäre als Doktor der Agrar-Wissenschaften und Mitarbeiter einer Hopfenfirma als gründlicher und umsichtiger Zeitgenosse sicherlich ein großer Gewinn für unsere Arbeit. „Aber", so sagte ich damals, „er hat keine Zeit.“ Darauf erwiderte Ernst Bauer: „Wir können nur Leute brauchen, die keine Zeit haben!“ Und als ich Johannes Schmid schließlich fragte, sagte er zu unserer überaus großen Freude zu. Wenige Jahre danach gab er seine Arbeit in dem väterlichen Betrieb auf und konnte sich noch ergiebiger für den Verein einsetzen.
Aus der Anfangszeit wichtig zu erwähnen wäre noch, dass Ende der sechziger Jahre Herr Fischer die Buchhaltung übernahm, die dann nach seinem Tode von seiner Frau Luise weitergeführt wurde. Das Ehepaar Fischer hatte bereits vor 1939 in Nürnberg einen Handel mit Demeter-Produkten betrieben.
Ab 1968 waren Herr Leibold und herr Leipold, beide in ungefähr der gleichen Zeit, im 30 km-Umkreis zu den Demeter-Erzeugern hinzu gekommen. Ab 1966 hatten wir auch einen Demeter-Bäcker, der zwei oder drei Jahre Brot herstellte. Im September1968 kam dann noch Richard Guhl hinzu, der den Kartoffel-Vertrieb und den Handel mit biologischem Dünge- und Pflanzenschutz-Mitteln übernahm.
Im April 1969 hörte Ernst Reibenwein mit dem Handel auf. Hans Lems hatte im August 1967 den Vertrieb von Vorzugsmilch aufgeben müssen. Die Gärtner Schulze (1965), Wolrab (ab 1967) und wenigstens drei Landwirte (Ostertag) belieferten einige Geschäfte . Am 9. und 10. November 1968 (2 Tage!) fand die erste „Bauern-Tagung“ als Jahresversammlung der Landwirte in Nürnberg statt.
Dr. Siegfried Mohm, Coburg
geschrieben am 14. 11. 2007

Historie der Biofach von + mit Hubert Rottner
Die erste Messe fand 1985 in Roth mit 60 Ausstellern und 2000 Besuchern statt.
1986  war sie dann in Ansbach mit 100 Ausstellern und 6000 Besuchern. Weiterin gab es eine Ökumenta in Regensburg und Würzburg. Im Verbund mit Partnern entstand dann die Ökologa in Fürstenfeldbruck. 1988 Ökomessen in Mannheim, Freiburg und Ulm.

Ab 1990 hieß die Messe schließlich Biofach! (in Ludwigsburg). Ab 1992 fand die Biofach vier Jahre lang in Frankfurt statt Es gab damals schon 2000 Aussteller mit 20.000 Fachbesuchern bis sie schließlich 1999 nach Nürnberg kam. Schon damals war sie die größte Biomesse weltweit.

 

 

 
   

 

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